Städtebaulicher Studienauftrag für die Umnutzung des Geländes der ehemaligen Papierfabrik Zwingen zu Wohnen

Was wäre, wenn wir im Städtebau nicht vom Gebauten ausgingen, sondern vom Unbebauten? Wenn der Freiraum nicht Rest, sondern Ausgangspunkt wäre?

Der Raum zwischen den Gebäuden entscheidet über die Qualität und Gestaltung des Lebensalltags. Wir leben im Zwischenraum – und genau dieses Dazwischen prägt auch unser Stadtklima. Der heutige Teilzonenplan übernimmt die nicht mehr vorhandene industriellen Strukturen – und mit ihnen die stadtklimatischen Probleme. Wir haben uns auf die Suche nach einer neuen Urbanität gemacht, die sowohl an die Geschichte des Areals anknüpft, gleichsam aber klimatische Anforderungen nicht negiert.

Entlang der Schlossgasse entstehen acht Bausteine – verschieden in Mass, Charakter und Ausrichtung. In Analogie zur Schlossinsel bilden sie zwei Dorfplätze – zwei Mitten im Quartier. Ihre Form bleibt bewusst mehrdeutig: noch Industrie oder schon Schloss? Diese Offenheit schafft Raum für Aneignung. Das Park-Haus in der Mitte des Areals übernimmt das oberirdische Parkieren – und schafft Platz für echte Schwammstadt zwischen den Ausläufern der Birs: keine Einstellhalle! Der Freiraum wird zur Struktur – und Landschaft zur Grundlage von Stadt.
Papierfabrik Ost, Zwingen CH

Auftraggeberin: Einwohnergemeinde Zwingen mit Barko Immobau AG
Landschaft: META Landschaftsarchitektur, Basel
Zeit: 2024-25